Wenn dein Unternehmen nicht zu dir passt – dann passt gar nichts.
Ein inhabergeführtes Unternehmen ist kein Anzug von der Stange. Es muss sitzen wie deine Lieblingsjeans – bequem, kraftvoll, genau dein Ding. Und ganz ehrlich: Das Unternehmen hat sich an dich anzupassen, nicht umgekehrt. Punkt.
Generationswechsel – der Reality Check
Sobald ein neuer Inhaber oder Geschäftsführer übernimmt, knallt die Realität rein: Die Persönlichkeit des Neuen ist selten deckungsgleich mit der des Alten. Der Vorgänger hat die Firma entweder selbst gegründet oder über Jahre so geformt, dass sie wie ein Spiegel seiner eigenen Art funktioniert. Jetzt kommst du – mit deinem eigenen Kopf, deinen eigenen Träumen, deiner eigenen Energie. Und irgendwann merkst du: Das Ding passt nicht automatisch.
Dein Job als CEO – kein Spaziergang
Als Geschäftsführer musst du dich sicher fühlen. Wohlfühlen. Voll in deiner Power sein. Denn deine Rolle ist kein Nebenjob, sondern ein Vollkontakt-Sport. Du brauchst Energie, Entscheidungsfreude, Empathie, Geduld, Vertrauen, Überblick, Kreativität und die Fähigkeit, gross zu träumen. Wenn dir auch nur ein Teil davon fehlt oder nicht bewusst ist, leidet alles: du selbst, dein Team und das ganze Unternehmen.
Erwartungen – die unsichtbaren Rucksäcke
Stakeholder sind da ein spezielles Kapitel. Der alte Eigentümer, seine langjährigen Führungskräfte – alle haben ihre Erwartungen. Und die werden dir nicht nett überreicht, sondern einfach übergestülpt. Zack, Rucksack auf, ohne zu fragen, ob du ihn tragen kannst. Deine Aufgabe: diese Erwartungen erkennen, verstehen, sortieren und dann so zurechtrücken, dass sie zu dir passen. Klingt nach einer Herkulesaufgabe? Ist es auch. Aber genau hier zeigt sich, ob es dein Ding wirklich ist.
Manager vs. Inhaber – zwei Welten
Ganz anders läuft es im managergeführten Unternehmen. Da gibt es keinen Generationswechsel. Eigentum bleibt, Führung wird einfach an einen Manager übergeben. Passt er nicht? Dann kommt der nächste. Und wenn es ihm nicht passt, geht er halt. Kein Drama.
Im inhabergeführten Unternehmen sieht es anders aus. Da werden Aufgaben und Erwartungen oft an die eigenen Kinder weitergegeben. Und mal ehrlich: Das überfordert viele. Denn Persönlichkeit, Lebensträume und Visionen passen nicht automatisch zur Rolle als CEO. Nur weil du Sohn oder Tochter bist, heisst das nicht, dass du automatisch die perfekte Führungskraft bist.
Transformation – das Tabu
Eigentlich müsste jedes inhabergeführte Unternehmen transformiert werden, sobald ein neuer Inhaber übernimmt. Damit die Firma wieder passt. Aber genau das passiert fast nie. Beim Generationswechsel wird selten offen darüber gesprochen. Stattdessen läuft es stillschweigend weiter, bis irgendwann klar wird: Das Ding passt überhaupt nicht.
Unser Punkt: Dein Unternehmen muss zu dir passen
Wenn du übernimmst, geht es nicht darum, dich in ein fertiges Korsett zu zwängen. Es geht darum, das Unternehmen so zu formen, dass es deine Energie, deine Persönlichkeit und deine Vision widerspiegelt. Nur dann kannst du wirklich performen. Nur dann entfaltet das Unternehmen sein volles Potenzial.
Warum das wichtig ist
- Weil du als CEO die zentrale Energiequelle bist.
- Weil Erwartungen dich sonst auffressen.
- Weil ein Unternehmen ohne Transformation beim Generationswechsel früher oder später stolpert.
- Weil Authentizität nicht verhandelbar ist.
Und jetzt?
Stell dir die entscheidende Frage: Passt das Unternehmen zu mir – oder versuche ich, mich krampfhaft anzupassen?
Die Antwort entscheidet über Erfolg oder Frust. Über Power oder Burnout. Über ein Unternehmen, das lebt – oder eines, das nur noch funktioniert.
Fazit
Ein inhabergeführtes Unternehmen ist kein starres Gebilde. Es ist ein lebender Organismus, der sich mit dir verändern muss. Wenn du übernimmst, dann mach es zu deinem Ding. Lass dich nicht von Erwartungen erdrücken. Transformiere, was transformiert werden muss. Und vor allem: Lerne dich kennen und sei du selbst. Denn nur wenn das Unternehmen zu dir passt, passt auch dein Leben.
Das ist kein trockener Consulting-Talk. Das ist die Realität auf der Strasse, im Büro, im Kopf, im Herz. Und genau darum geht es: Dein Unternehmen muss dein Spiegel sein. Alles andere ist Zeitverschwendung.